→ This blog post will be translated and refined soon. It was firstly released on the Red Bug Culture blog.

Heute geht es weiter mit meiner Blogreihe:

Jeder Beitrag enthält ein starkes Wort, was du selbst lettern kannst. Ich gebe dir dazu Anleitungen, Stück für Stück, damit du deine eigene Version malen kannst. Das fertige Stück kannst du dann am besten über deinen Schreibtisch hängen, oder irgendwo, wo du es gut siehst und es dir Kraft schenkt und dich motiviert.

Dieser Workshop ist für Anfänger und Fortgeschrittene. Wenn du Fragen hast, oder Wünsche, freu ich mich wenn du sie in den Kommentaren teilst, damit ich darauf eingehen kann und die Community auch davon profitieren kann.

Und falls du ganz neu dazugekommen bist und mehr über die Basics lernen willst, schau einfach in folgende Blogbeiträge, die dir alles Wichtige vermitteln:


Atem

Der Titel für den heutigen Blogbeitrag hat sich aus einem interessanten Gespräch über Ausdauer ergeben. Vielleicht denkst du jetzt an Sport, vielleicht denkst du aber an Geduld, oder an den dunstigen Atemhauch im Winter an eine helle Glasscheibe.

Mir ist auch noch etwas Tolles eingefallen: Kennst du schon »Atem holen«? Eine der ersten Graphic Novels die mich wirklich inneressiert haben. Von Uwe Carow und Katrin Bongard. Und ja, ich bin befangen! Ich finde viele Arbeiten der beiden toll (Katrins Grafiken, Literatur, Illustrationen, Fotos, Keramiken …, Uwes Bronzefiguren, Teerzeichnungen, Gedichte …). Meine Kommilitonen und ProfessorInnen an der Designschule haben oft Graphic Novels gelesen die sehr brav gestaltet waren. Inhaltlich teilweise gute Geschichten, aber die Illustrationen waren klassisch lehrbuchmäßig gezeichnet. Da war kein Mut. Gähnende Langeweile. Als ich die Graphic Novels von Uwe und Katrin zum ersten Mal in die Hände bekommen habe, wurde mir erst bewusst wie künstlerisch und biografisch Graphic Novels sein können. »Atem holen« hat sich bei mir ins Gedächtnis gebrannt, weil es mutig, tiefehrlich und einzigartig ist.

Ich atme die ganze Zeit, jeden Tag. Du auch. Aber ich denke meistens nicht darüber nach, weil es der Körper von alleine macht. Dabei ist die Atmung die Brücke zwischen unserem Kopf, der die ganze Zeit denkt und plant und unserem Körper, der meistens alles macht was sein Kopf ihm sagt. Ich tendiere oft dazu viel nachzudenken. Ist ja nicht schlimm, aber wenn ich’s nicht abstellen kann, von Zeit zu Zeit, wird es mir zu viel und ich bekomme Kopfschmerzen. Überforderung und Stress. Deshalb nehme ich mir ab und zu ein paar Momente in denen ich meine Augen schließe und nur meiner Atmung lausche. Das ist beruhigend. Und mein Kopf galoppiert dem Körper nicht weg.


Was du brauchst

– Papier, A4 oder A3
– einen flachen Pinsel und Farbe(wie im letzten Blogbeitrag), oder einen einfachen Filzstift
– ein Lineal


Die Zonen

Im letzten Beitrag habe ich bereits von den Zonen gesprochen, auf denen sich die Buchstaben malen lassen, so sieht das aus.

In der ersten und dritten Zone sind die Serifen des Buchstabens zu sehen. Die sind nicht so wichtig für uns um einen Buchstaben erkennen zu können. Der wichtigere Teil spielt sich in diesem Beispiel in der Mitte des Buchstabens ab (Ausnahmen bestätigen die Regel). Heute arbeitest du mit den Zonen und wirst sehen was für wirkungsvolle Buchstaben entstehen wenn du einfach nur mit dem Größenverhältnis der Zonen herumspielst.


Vor­bereiten

Nimm ein Blatt, ziehe zwei Linien, vielleicht mit 6cm Abstand:

Unterteile deine Striche im gleichmäßigen Abstand. Es können 7cm sein.

Verbinde die Markierungen.

In jedes dieser gleichgroßen Kästen kommt der selbe Buchstabe. Nur die Höhe der Zonen, wie oben kurz angerissen, wirst du jetzt variieren.

Das hier ist einfach mein Beispiel, du kannst die Zonen (Z1, Z2, Z3) so festlegen wie du Lust hast. Hier habe ich sie dir, nur der Verständlichkeit halber eingefärbt.

Im ersten Kasten den du vorgezeichnet hast, kannst du jetzt einen Buchstaben deiner Wahl einsetzen. In die erste und die dritte Zone kommen die dicken Serifen, in die Mittlere der dünnere Teil.

Das zweite Beispiel ist schon etwas extravaganter:

Uuh, so gefällt mir das schon viel besser. Erinnert mich an den Schriftzug von Tony’s Chocolonely.

Schonmal ein guter Anfang, aber probier es mal extremer. Versuche die Zonen extradünn, oder extradick zu machen. Vielleicht auch schräg? (Uwaga!)

Sehr gut. Aber du kannst jetzt deinen Buchstaben auch ein wenig zusammenschieben (condensed). Dazu musst du nur deinen Kasten drei, anstelle von 6cm breit machen.

Schwups!

Oder breiter. Deinen Kasten kannst du doppelt so breit machen.

Okay, ich wollte dir eigentlich nur das Spiel zwischen den Größen der Zonen erklären, aber jetzt, wo wir gerade dabei sind. Italics sind ja nach vorne gestellt. dazu muss dein Kasten einfach schräg gemacht werden. es gibt die gängige Form (nach rechts geneigt) und die unübliche Form, man nenne es back slanted.

Und diese Technik kannst du auf alle anderen Buchstaben übertragen. Es hilft dir dabei die Buchstaben richtig zu verstehen und ganze Schriftzüge kreativer anzugehen. Hier die kleine Familie:



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